Honduras


Wirtschaft

Das Land erholt sich nur langsam vom Malus einer Bananenrepublik. Diesen aufgedrückten Stempel hat es selbst verschuldet, verhökerten sie doch quasi die Lizenz zum Gelddrucken, indem sie Anfang des 20. Jahrhunderts drei amerikanischen Bananen-Firmen extrem hohe Steuervorteile gewährte.

Heute sind es die Segmente Minenabbau, Agrar, Forstwirtschaft, Tourismus und Montagebetriebe, die als jene mit dem größten Zukunftspotential angesehen werden. Mehr als 80 Prozent aller Exporte werden durch Agrarprodukte erlöst, zu denen in erster Linie Krustentiere, Bananen, Kaffe und Zigarren zählen. Aber auch Ananas, Melonen, Magos und Papaya werden angebaut und exportiert.

70 Prozent des Landes besteht aus Wald, da liegt es nahe, dass Mahagoni- und tropische Wallnuss-Bäume und deren Produkte ebenfalls auf dem Weltmarkt gefragt sind.

Zu der am schnellsten wachsenden Industrie gehört heutzutage die Tourismus-Industrie. Hier werden große Erwartungen gehegt, mittels sanften Tourismus zahlungskräftige und abenteuerlustige Besucher anzulocken. Wer in Honduras Tourismusindustrie investiert, wird für 10 Jahre von jeglichen Ertragssteuern befreit, Spekulanten wird es freuen. Ob es dem Land auf Dauer nutzt, wird man sehen.

Dank großzügiger Freihandelszonen haben sich verarbeitende Montage-Firmen aus den Bereichen Textil, Sportartikel und Elektronik in Honduras angesiedelt. Niedrige Löhne und Steuern tun ihr Übriges, um investitionsfreudige Unternehmen anzulocken. So zählt etwa die stoffverarbeitende Industrie zu den TOP 3 weltweit, die die USA mit verkaufsfertigen Kleidungsartikeln beliefern.

Dreiviertel des gesamten honduranischen Exports gehen in die USA und die EU. Über das Land verteilt existieren 24 Industrieparks, in denen ausländische Investoren nach Herzenslust investieren dürfen. Es fallen weder Im- noch Exportsteuern auf Maschinen an, ein- und ausgehende Schiffsladungen werden innerhalb eines Tages freigegeben, als Ausländern kann man sein Firmeneigentum zu 100 Prozent besitzen und man zahlt auf Verkäufe keine Steuern, ebenso wenig wie auf Firmenumsätze und Erträge. Trotz der dort gezahlten Niedrigstlöhne entstehen zwar Arbeitsplätze, aber gleichzeitig tragen die aufgrund der gewährten Steuerfreiheit kaum zum Bruttoinlandsprodukt bei.